Wissen Sie eigentlich, wie viele Katzenrassen es gib? Fakt ist: Die Hauskatze kommt in der gesamten Welt vor, denn überall, wo wir Menschen leben, lieben wir die Gesellschaft der Tiere, aber bitte zahm. Und so haben wir angefangen, Wilde Tiere über viele Generationen hinweg zu verändern, damit sie zu uns passen. Wie riskieren mit diesem Ratgeber mal einen Blick auf die Rassen und klären, wie aus dem Wildtier das zahme Haustier geworden ist.
Den Begriff kennen Sie sicher aus der Politik: Domestikation. Damit umschreiben die Damen und Herren Mandatsträger die starke Abwandlung einer Vision, einer Idee. Sie verfälschen sie, entschärfen, und am Ende kommt ein weichgespülter Kompromiss zum Nachteile der meisten Menschen heraus. So etwa kann man das erklären, was in der Politik Domestikation genannt wird. Nicht immer gut, oder?
Die Domestikation oder auch die Domestizierung beschreibt aber eigentlich jenen Prozess, der aus einem Wildtier ein zahmes Haus- oder Nutztier macht. Die Katze ist da nur ein Beispiel. Dieser Prozess passiert über viele Generationen.
Der Mensch betreibt sozusagen eine Selektion, greift aktiv in die Evolution der Tiere ein, indem er die Lebensbedingungen so verändert, dass sich im Laufe der Zeit auch die genetischen Eigenschaften der Tiere anpassen. Der Mensch betreibt also eine Evolution nach seinen Maßstäben. Im Klartext: Der Mensch erklärt ein Zuchtziel, für das er Kriterien entwickelt. Und diese ersetzen dann die natürliche Evolution.
Das Zähmen eines wilden Tieres fällt übrigens nicht unter den Begriff der Domestizierung oder auch der Domestikation. Ethisch mag man freilich geteilter Meinung sein, vor allen Dingen dann, wenn durch dieses Verfahren Rassen geschaffen werden, deren Existenz ohne den Menschen mehr als zweifelhaft wäre. Ein Kritikpunkt dürfte die Frage aufwerfen, ob der Mensch das Recht hat, zu entscheiden, welches Wesen ein Recht auf ein natürliches Leben hat und welches nicht. Auch die Frage, inwieweit der Mensch die Lebewesen schlichtweg missbraucht. Allerdings muss man auch sagen, dass die Domestikation auch positive Aspekte mit sich bringt.
Ohne dieses Verfahren hätte der Mensch niemals auf einem Pferd reiten können oder gar eine Rasse gezogen, die ihm viel Arbeitserleichterung auf den Feldern gebracht hat. Bei Hunden ist das ebenso: Labradore zogen einst Kähne durch die Kanäle. Dennoch: Die Domestikation ist ein klarer Eingriff in die natürliche Entwicklung von Lebewesen. Und ob der Mensch dazu wirklich das Recht hat, sei einfach mal dahingestellt. Erschöpfend lässt sich dieses Thema sicher nicht im Rahmen unseres Ratgebers aufarbeiten.
Übrigens: Die Domestikation hat nicht immer die Ausbildung von Rassen als Ziel. Manchmal geht es einfach nur um Eigenschaften, die man bei einem Tier ausprägen möchte.
Zwischen 40 und 80 Katzenrassen gelten weltweit als anerkannt. Ganz sicher ist nicht jede dieser Rassen für das familiäre Umfeld geeignet, und bei einigen muss man schlichtweg hinterfragen, inwieweit der Mensch zu weit gegangen ist. Doch auch das ist wieder ein ganz eigenes Thema. Schauen wir uns in den nächsten Ratgeberbeiträgen mal einige Katzenrassen genauer an. Denn da hat jede so ihre ganz besonderen Eigenarten.
Zwischendurch: Wenn Sie Katzenliebhaber sind, dann muss es nicht unbedingt eine Rassekatze sein. Im Allgemeinen gilt, dass Mischlingstiere oft robuster sind als die reinen Rassekatzen. Sozialverhalten, Katzensprache, Gesundheit und Pflege haben bei Mischlingskatzen einen ebenso hohen Stellenwert, wie man ihn bei der Rassekatze voraussetzt. Also: Nur Mut zur bunten Straßenmischung. Da kann so manch liebenswerte Kuschelwesen auf Sie warten. Und schlau sind diese Tiere allemal.
Zurück zu den Rassekatzen. Hier wollen wir uns nun ein paar genauer ansehen. Bleiben Sie uns also gewogen. Im nächsten Beitrag geht es los.