Katzen sind Einzelgänger, Individualisten und so weiter. Sie mögen keine Gesellschaft. Nun, das ist nicht ganz korrekt, obwohl der Kern dieser Aussage passt. Katzen sind Einzelgänger und Individualisten. Dennoch verfügen sie über ein erstaunliches Sozialverhalten und gehen auch sonst ziemlich oft recht gut miteinander um. Ein Beweis dafür könnte eine Form des Miau sein, die wir nicht hören können.
Haben Sie schon einmal mitbekommen, dass Ihre Katze ihr Maul weit öffnet, um mit Ihnen zu sprechen, per Miau versteht sich. Aber kommt einfach nichts bei Ihnen an. Versuchen Sie es doch mal mit Nähe. Geben Sie Köpfchen, Ihre Katze tut das in der Regel auch, und dann lauschen Sie noch einmal, wenn Ihre Katze scheinbar lautlos miaut.
Es kommt ein Hauch von Miau raus. Doch das hat eine Frequenz, die wir nur sehr schwer oder auch überhaupt nicht wahrnehmen. Nun kommt es: Wir erinnern uns. Katzen hören deutlich besser und können Frequenzen erkennen, an denen unser Gehör scheitert. Ach? Dann könnte doch diese hauchzarte Miau, das wir so überhaupt nicht hören wollen, eventuell für die Katz sein?
Nein, nicht gemäß des Sprichwortes, sondern tatsächlich: Andere Katzen in der Umgebung Ihrer Samtpfote würden den Laut sehrwohl wahrnehmen und unter Umständen entsprechend reagieren. Übrigens: Katzen kommunizieren sehr wohl auch verbale untereinander, zum Beispiel im Falle einer Paarungsbereitschaft oder aber der Bekundung, dass man den anderen gerade nicht mag.
Es ist schon erstaunlich, wie gut sich Katzen äußern können. Wir sollten zusehen, dass wir diese Sprache verstehen. Gerade im besagten Miau, das in erster Linie für uns Menschen gedacht ist, steckt so viel Bedeutung, denn die Samtpfote verändert es exakt danach.
Die Betonung auf dem "u" bedeutet ein Betteln der Katze, sehr verzweifelt und immer wiederkehrend. Die Betonung auf dem "a" zeigt Verärgerung und Enttäuschung. Die Katze kann das "a" sogar so stark betonen, dass wir den Eindruck haben, sie bringe gerade ausschließlich diese "a" hervor. Was haben wir da nur getan?
Aber es gibt auch das leichte, beschwingte Miau. Sie werden es am Tonfall und der dazugehörigen Körpersprache erkennen, denn Ihre Katze ist in diesem Fall schwer zufrieden mit sich und ihrer Umwelt.
Enttäuschung im Miau muss übrigens nichts mit Ihnen zu tun haben. Sie äußert es Ihnen gegenüber, damit Sie sie trösten. In einigen Fällen handelt es sich auch um eine Art Übersprunghandlung, das heißt: Sie sind das Ventil für eine vorangegangene Enttäuschung.