Eine Katze sagt "miau". Das lernen bereits die Kinder in Kleinkindalter. Doch das Miau ist viel mehr als nur ein Laut der Katze. Es hat in sich eine unglaubliche Vielfalt an Facetten und Klangfarben. Wir wollen uns nun mal ansehen, worauf es ankommen kann, beim Miau ...
Ja, auch Katzen lernen aus Erfahrungen, die sie machen. Das ist besonders wichtig, denn zu Beginn ihres Lebens kennen Sie zwar sämtliche sprachliche Möglichkeiten, sie können sie nur noch nicht so koordinieren und gut zu passender Gelegenheit anwenden. Katzen bekommen also ihren Sprachschatz in die Wiege gelegt. Während ein Menschenkind seine Muttersprache durch Nachahmen lernt, können Katzen auch "sprechen", wenn sie nichts hören. In diesem Fall lernen sie durch die Reaktion auf eines ihrer Sprachsignale.
Sie brauchen also nicht zwingendermaßen ihr Gehör, um sich zu verständigen. Dennoch ist Taubheit gerade bei Katzen und Hunden ein sehr großes Handicap, denn die Tiere können normalerweise viel besser hören, als wir Menschen es vermögen, und: Ohne akustische Signale fehlen der Katze die Sprachelemente der Ohren, denn sie können nicht reagieren. Auch hier hilft Mutter Natur: Das passiert über Sichtkontakt. Will heißen: Auch taube Katzen arbeiten instinktiv mit ihren Ohrmuscheln, um sich zu verständigen. Denn die Samtpfoten lesen aus den vielen Stellungen heraus, was gerade anliegt.
Die Katze bräuchte es für die Kommunikation unter ihresgleichen eher nicht, das Miau, das sie in den verschiedensten Facetten vortragen kann, langgezogen, kurz und knapp, leise, laut, mal vollständig, mal nicht ganz als Miau, mal wehleidig mal aufdringlich oder auch fordernd, mal hoch oder auch tief. Jedes dieser Miaus hat seine Bedeutung, und die findet die Samtpfote heraus, indem sie es an uns Menschen testet. Denn nur für uns ist es eigentlich gedacht. Und: Ganz gleich, wie es klingt: Die Katze möchte damit erreichen, dass wir uns bitteschön so verhalten, wie sie gern hätte, also in ihrem Sinne.
Sehr schlau und zugleich vollkommen auf sich bezogen. Das ist aber normal: Bei den Tieren steht immer das eigene Wohlergehen an erster Stelle. Anders sieht das nur aus, wenn ein Tier Junge hat.
Dafür aber begnügt sich ein Tier mit dem Nötigsten, und darum würde ein Tier niemals aus Lust töten oder Unheil anrichten. Passieren solche Dinge, dann ist in den allermeisten Fällen der Mensch an irgendeiner Stelle beteiligt. >Katzen-Wissen: Miau ist eine Sprache, die die Katzen von Geburt an kennen, sie aber vornehmlich für uns verfeinern und situationsbezogen nutzen, weil wir so schön darauf reagieren.