Katzen sind Meister des Gleichgewichts, der Balance und der Sprünge. Sie bewegen sich auf nahezu jedem Untergrund absolut sicher und scheinen auch vor großen Höhen überhaupt keine Angst zu haben. Das ist tatsächlich so, denn die Tiere verfügen über derart viele Tasthaare an den Füßen, die sie in die Lage versetzen, sich in Bruchteilen einer Sekunde anzupassen.
Verantwortlich für das unglaubliche Geschick einer Katze, die Balance auch auf sehr schmalem Untergrund zu halten, ist das Gleichgewichtsorgan der Katze. Es sitzt im Innenohr des Tieres. Es ist genau dieses Organ, das den Stellrelex auslöst, wenn eine Katze aus größerer Höhe stürzt oder abspringt. Sie wissen: Laut Gesetz der Schwerkraft würde der schwerste Teil des Körpers zuerst aufschlagen. Bei der Katze wäre das dann der Rücken.
Doch das Tier schafft es, sich so zu drehen, dass es auf den Pfoten aufkommt, und sogar aus größeren Höhen nur selten eine Verletzung davon trägt. Hunde würden Stürze vom Dach eines Hauses kaum überleben, und wenn, dann schwer verletzt. Eine Katze hingegen kann durchaus unverletzt aus so einer Situation hervorgehen.
Natürlich haben bereits die kleinsten unter den Katzen die Anlage, einen sauberen Sprung hinzulegen. Doch sie müssen diese Anlage zum Leben erwecken und das richtige Fallen lernen, und zwar erst nach der sechsten Lebenswoche.
Denn bis dahin können kleine Katzen Höhen nicht einschätzen. Das liegt in erster Linie daran, dass sich das räumliche Sehen bei den Katzen noch ausbilden muss und der Schwanz, der für einen sicheren "Flug" unersetzlich ist, noch etwas unkoordiniert durch die Gegend wedelt. Außerdem sind ihre Krallen kaum ausgereift, um mit ihnen gewaltige Kletterpartien hinzulegen.
Während Katzen das Fallen erst im Laufe ihrer Jugend lernen, verfügen sie bereits mit der Geburt über den voll ausgeprägten Gleichgewichtssinn. Sie müssen ihn allerdings erst entdecken, was aber recht schnell passiert. Fakt ist: Alle Sensoren arbeiten sofort und hören auch nicht im hohen Katzenrentenalter damit auf.