Es kommt durchaus öfter vor, dass Katzen ein Beutetier nicht sofort erlegt, sondern zunächst einmal damit spielt. Sie lassen das Tier ein kleines Stück entkommen, um es aber sogleich mit einem Hieb ihrer Vorderpfote umzustoßen, es mit beiden Pfoten zu erfassen und in die Luft zu schleudern. Dieses Verhalten ist derart grausam, dass man den Katzen Kaltblütigkeit unterstellt. Experten sehen darin allerdings eher ein Training von Jungkatzen.
Sie üben sich in der Koordination ihrer Bewegungen und Ihren Jagdfertigkeiten. Im Normalfall aber verspeist eine Katze ihre Beute sofort. Allerdings haben Experten auch herausgefunden, dass Hunger und Jagdlust nicht in direktem Zusammenhang stehen. Katzen jagen also nicht nur, wenn sie Hunger haben. Sie jagen, weil sie Lust dazu haben, zu jagen. Für das Opfer kann das eine tragische Situation werden. Denn eine Katze, die aus Lust jagt, hat auch Lust darauf, das Opfertier immer wieder zu beleben, damit es entkommen und sie es wieder einfangen kann. Ein Opfer das sich bewegt, findet die Katze toll, denn das Spiel mit einem toten Opfer macht ihnen keine Freude.
Katzen freuen sich, wenn es beim Spiel rasant, zackig, schnell und mit vielen Richtungswechseln zugeht. Das lernen bereits die kleinsten Katzen. Das Spiel ist für die Tiere ein Training der Geschicklichkeit und des Jagdverhaltens.
Und für dieses Training ist den Katzen sozusagen jedes Mittel recht. Wenn Sie es drollig und unheimlich niedlich finden, wenn eine Katze einem Faden oder einem Wollknäuel hinterherjagt, dann ist das für die Katze zwar auch eine Art Spaßeffekt, hat aber den ersthaften Trainingshintergrund. Und dieses Training benötigen die Tiere regelmäßig.