Gerade erst geborene Katzen benötigen die Mutterkatze. Von ihr bekommen Sie Wärme, werden gereinigt und gepflegt, und: Die Mutterkatze säugt ihren Nachwuchs natürlich. Doch genau an dieser Stelle kann es bei manchen Katzenrassen gefährlich für die Katzenwelpen werden, dann nämlich, wenn sie die Erstmilch bekommen. Lesen Sie mehr.
Mit dieser Krankheit ist tatsächlich das Auflösen der roten Blutkörperchen eines Katzenwelpen gemeint. Der Haken: Die Krankheit verläuft rasant, und ein Einschreiten ist in aller Regel nur einmal möglich, wäre aber mehrfach nötig. Die Folge: In den Fällen, in denen Neonatale Isoerythrolyse auftritt, haben die Welpen oft keine Überlebenschance. Wie kommt es zur Auflösung der so wichtigen roten Blutkörperchen?
Der Grund für diese Krankheit, besser diesen Defekt, ist die Ungleichheit der Blutgruppen und damit die fehlende Kompatibilität. Das passiert unter Umständen dann, wenn der Kater, also der Vater der Welpen, eine andere Blutgruppe hatte als das Muttertier.
Nehmen die Welpen nun die Erstmilch der Katzenmutter auf, so erhalten Sie mit dieser auch Antikörper, die sie im Regelfall schützen und das eigene Immunsystem aufbauen sollen. Denn die Antikörper richtigen sich gegen rote Blutkörperchen einer fremden Blutgruppe.
Doch im Falle einer Inkompatibilität hat das Katzenbaby exakt die Blutgruppe, gegen deren roten Blutkörperchen sich die Antikörper richten. Und damit führen exakt diese Antikörper dazu, dass sich die roten Blutkörperchen des Welpen auflösen und das Katzenbaby seinen Blutfarbstoff über den Urin ausstößt. Blutarmut ist die Folge. Eine Behandlung nach Auftreten der Symptome ist problematisch und kommt oft zu spät. Das Katzenbaby hat keine Überlebenschance.
Vorbeugen ist hier der richtige Weg. Man kennt die Katzenrassen, bei denen dieses Phänomen der Inkompatibilität durchaus auftreten kann. Hier macht eine Blutgruppenbestimmung vor dem Akt des Deckens einen echten Sinn. Das muss in heutiger Zeit nicht mehr über eine Blutentnahme passieren. Ein Abstrich im Maulinnern reicht vollkommen aus, und die Blutgruppenzugehörigkeit ist geklärt. Jetzt kann der Mensch sinnvoll eingreifen.
Ein anderer Weg ist die Untersuchung des Nabelschnurblutes der Welpen unmittelbar nach dem Wurf. In diesem Stadium werden sie noch nicht gesäugt. Der Test gibt Aufschluss darüber, welche der Welpen von einer Inkompatibilität betroffen ist. Exakt diese Welpen müssen sofort vom Muttertier getrennt werden und mit Ersatzmilch oder der passenden Milch einer anderen Kätzin versorgt werden, damit sie die richtigen Antikörper erhalten. Die kleinen nehmen die Antikörper über die Darmwand auf.
Nach ungefähr 16 Stunden kann das aber nicht mehr passieren, und die "falschen" Antikörper können dem Welpen nichts mehr anhaben. Das Kleine kann zurück zu Mutter und von ihr gesäugt werden. An diesem Beispiel wird erkennbar, dass der Mensch durchaus die Möglichkeit hat, auf sinnvolle Weise einzugreifen. Bei der Inkompatibilität geht es um zwei Gruppen: Blutgruppe A, für Katzen normal, Blutgruppe B, für Katzen nicht der Standard. Blutgruppe B oder auch AB verträgt sich nicht mit der Blutgruppe A.
Unter anderen die folgenden Rassen können Inkompatibilität aufweisen: Kartäuser, Devon Rex, Britisch Kurzhaar, Abessinier, Main Coon, Hauskatze = Europäische Kurzhaar, Perser, Norwegische Waldkatze. Informieren Sie sich im Zweifel bei dem Züchter, von dem Sie Ihr Tier haben. In der Regel sind die Informationen über mögliche Inkompatibilität nur für Züchter interessant.