Wenn Katzen Ärger miteinander haben, dann machen Sie das nicht umgehend mit den Pfoten aus. Vorher passieren ganz andere Dinge. Die Mimik spielt da eine ganz große Rolle. Anstarren, Vibrissen straff nach vorn gerichtet und die Ohren seitwärts abgeklappt - das heißt, dass hier entweder gleich die Katzenpfoten fliegen und sich die Tiere gewaltig ans Fell gehen oder aber einer der Kontrahenten macht sich fast unbemerkt und im Zeitlupentempo vom Acker.
Das wäre der Königstigerweg. Doch so recht klappt das nicht immer, und: Das Schleichen muss wirklich ein Schleichen sein. Jede abrupte Bewegung würde einen sofortigen Angriff des Gegenübers nach sich ziehen. Manchmal möchte eine Katze aber auch einfach keinen Knatsch. Dann schaltet sie den "Harmlosmodus" ein. Jetzt wäre die Katze am liebsten an einem ganz anderen Ort und versucht, ihr Gegenüber mit allen Mitteln zu beschwichtigen.
Das macht sie, indem sie die Ohren nach von richtet, etwas blinzelt und die Pupillen klein hält und sich nervös über das Maul leckt. Außerdem schrumpft sie auf die kleinstmögliche Größe, um dem Gegenüber zu erklären, wie harmlos sie doch ist und dass er nun einfach von ihr ablassen kann.
Hat eine Katze Angst, wie es das harmlose Exemplar haben könnte, dann kann sie auch die Augen weit aufreißen und die Ohren nach vorn richten. Diese Mimik kann aber auch große Erregung bedeuten. Dicke Backen dazu sind eigentlich auch eher ein Zeichen des Aufplusterns und der Demonstration von Stärke.
Manchmal sind es aber auch einfach Geschlechtshormone, die das Gesicht eines schwer potenten Katers feist erscheinen lassen. Weite Pupillen deuten auch auf Angst hin, wobei man hier die Lichtverhältnisse beachten muss, denn bei Dämmerung weiten sich die Pupillen der Katze, damit mehr Licht in die Augen fällt.