Das Gehör einer Katze ist um einiges besser ausgebildet als das eines Menschen. Keine Frage. Doch mit den Ohren alleine hören Katzen nicht. Auch ihre Pfoten helfen, ihre Umgebung wahrzunehmen, beinahe wie die Ohren, jedoch hier über Sensoren. Eine Katze hat keine Ohren an den Pfoten, nein, es sind offenliegende Nerven, und derer so viele, dass die Katze in der Lage ist, auch feinste Erschütterungen oder auch Vibrationen im Erdreich wahrzunehmen - auch über eine größere Distanz hinweg. Doch diese empfindlichen Sensoren sind sehr schnell überlastet.
Und das hat zur Folge, dass die Katze die hauchzarten Erschütterungen, die sie eben noch von ihrem Beutetier unter der Erde wahrgenommen hat, plötzlich nicht mehr fühlen kann. Sie muss den Kontakt also wieder herstellen. Also streicht sie hauchzart mit ihren Pfoten über den Boden, um damit wieder Tuchfühlung zu bekommen. Das heißt: Damit diese feinen Sensoren einwandfrei arbeiten, muss die Katze den Kontakt immer wieder erneuern, damit er nicht abbricht. Ansonsten wäre sie sozusagen taub. In Expertenkreise nennt man das übrigens "Pfoten ausstreichen". Sie streift sozusagen den Informationsstau ab, um neue Informationen aufzunehmen. Der Zwischenspeicher wird geleert.
Die zarten Sensoren an den Pfoten - wir wissen jetzt, dass es unzählige sogenannte offene Nerven sind - diese zarten Sensoren dienen der Katze auch als Instrument der Vergewisserung. Ein Objekt, das sie packen will, wird zunächst ganz zart mit der Pfote berührt, um dann blitzschnell mit ausgefahrenen Krallen gegriffen zu werden.
Das alles passiert so schnell, dass kein Opfer auch nur den Hauch einer Chance hat. Abgesehen davon kann eine Katze sich ihrem Opfer nahezu geräuschlos nähern, dann nämlich, wenn sie ihre Krallen komplett eingefahren hat. Diese Krallen arbeiten übrigens wie Klappmesser - eine für Beutetiere absolut tödliche Waffe, wenn die Katze sie sofort einsetzt. Oft wird das Tier mit den Krallen jedoch nicht getötet sondern lediglich gegriffen. Der Biss der Katze ist dann tödlich.
In Höhe der Vorderfußwurzel besitzen die Katzenpfötchen kleine Schwielen. Das sind kegelförmige Körperchen, die auch Karpalballen genannt werden. Die Schnurrhaare der Katze heißen Vibrissen. Wobei den Schnurrhaaren auch wahrnehmende Aufgaben zufallen. Nun hat die Katze auch Tasthaare an den Vorderballen, und die funktionieren in ähnlicher Weise wie die Schnurrhaare. Darum bezeichnen die Experten diese kleinen Tasthaare auch als Karpal-Vibrissen.